Immobilienfinanzierung 2024: Welche Strategien jetzt am besten funktionieren

Immobilienfinanzierung 2024: Welche Strategien jetzt am besten funktionieren

Immobilienfinanzierung 2024: Aktuelle Marktlage im Überblick

Im Jahr 2024 erleben wir auf dem deutschen Immobilienmarkt weiterhin eine Phase der Transformation. Geopolitische Unsicherheiten, steigende Baukosten und eine sich verändernde Zinslandschaft prägen die Rahmenbedingungen für Investoren, Eigentümer und Kaufinteressenten gleichermaßen. Insbesondere die Immobilienfinanzierung 2024 steht im Zentrum vieler Überlegungen. Während die Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre endgültig vorbei ist, stabilisieren sich die Bauzinsen auf einem höheren Niveau. Das stellt neue Herausforderungen, aber auch Chancen für Kreditnehmer dar.

Zinsentwicklung: Welche Auswirkungen gibt es auf die Baufinanzierung?

Die Bauzinsen 2024 bewegen sich zwischen 3,5 und 4,5 Prozent für Darlehen mit 10-jähriger Zinsbindung – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021, als Zinssätze unter 1 Prozent möglich waren. Diese Entwicklung wirkt sich unmittelbar auf die monatliche Kreditrate und die Leistbarkeit von Wohnimmobilien aus.

Viele Finanzexperten gehen davon aus, dass wir auf längere Sicht mit erhöhten Zinsen rechnen müssen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer restriktiven Geldpolitik fest, auch wenn leichte Zinssenkungen im Jahresverlauf möglich sind. Wer heute finanziert, muss daher besonders genau kalkulieren und unterschiedliche Finanzierungsstrategien abwägen.

Welche Strategien zur Immobilienfinanzierung funktionieren 2024 am besten?

Auf dem aktuellen Marktumfeld bewähren sich vor allem Finanzierungsmodelle, die flexibel und nachhaltig geplant sind. Dabei treten folgende Strategien in den Vordergrund:

  • Lange Zinsbindungen: In Zeiten volatiler Zinsentwicklung sichern sich viele Käufer durch Darlehen mit 15- oder sogar 20-jähriger Zinsbindung langfristig Planungssicherheit.
  • Hohe Anfangstilgung: Wer es sich leisten kann, sollte auf eine Anfangstilgung von mindestens 2–3 % setzen. Dadurch sinken die Restschuld und die Gesamtkosten des Kredits spürbar.
  • Eigenkapitalquote erhöhen: Eine solide Eigenkapitalausstattung von mindestens 20–30 % des Kaufpreises reduziert den Beleihungsauslauf und führt oft zu besseren Zinskonditionen.
  • KfW-Förderung nutzen: Trotz Rückbau einiger Förderprogramme lohnt es sich, die Angebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für klimafreundliche Neubauten und energetische Sanierungen zu prüfen.

Wer flexibel bleiben möchte, kann auch über variable Darlehen oder Kombikredite nachdenken, bei denen beispielsweise ein Teil der Finanzierung klassisch über Annuitätendarlehen erfolgt, während ein weiterer Teil über Bausparverträge oder Forward-Darlehen abgesichert wird.

Anforderungen der Banken: Bonität, Eigenkapital und Haushaltsrechnung

Auch 2024 legen Kreditinstitute großen Wert auf eine solide Bonität ihrer Kunden. Wer eine Immobilienfinanzierung beantragt, sollte sich auf eine umfassende Prüfung der finanziellen Situation einstellen. Neben dem Einkommen zählen auch die Lebenserhaltungskosten, bestehende Verbindlichkeiten und zukünftige Ausgaben wie Kinder oder Unterhaltspflichten.

Zur Bewertung der Haushaltslage setzen Banken auf sogenannte Haushaltsrechnungen, die den monatlichen finanziellen Spielraum offenlegen. Hier gilt die Faustregel: Die monatliche Belastung für Zinsen und Tilgung sollte 30–35 % des verfügbaren Nettoeinkommens nicht überschreiten.

Regionale Unterschiede: Immobilienpreise und Finanzierungsmöglichkeiten

Große Unterschiede bestehen nach wie vor in Bezug auf die Immobilienpreise in Deutschland. Während in Metropolregionen wie München, Hamburg und Frankfurt noch hohe Quadratmeterpreise von über 7.000 Euro keine Seltenheit sind, zeigen sich in ländlichen Regionen und ostdeutschen Städten deutlich niedrigere Preisniveaus.

Daher ist die Finanzierung stark vom Standort abhängig. In hochpreisigen Regionen ist der Eigenkapitalbedarf entsprechend höher. Zudem setzen Banken bei teuren Objekten häufig höhere Anforderungen an die Tilgung und Eigenkapitalquote.

Tipps für Kaufinteressenten: So bereitest du dich optimal auf die Finanzierung vor

Wer aktuell eine Immobilie kaufen möchte, sollte sich umfassend vorbereiten. Dazu gehören folgende Schritte:

  • Budget realistisch einschätzen: Berücksichtige dabei Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklergebühren – in Summe bis zu 15 % des Kaufpreises.
  • Finanzierungsangebote vergleichen: Online-Rechner und Vergleichsportale helfen, erste Angebote zu analysieren. Gespräche mit unabhängigen Finanzierungsberatern schaffen zusätzliche Klarheit.
  • Kreditabsicherung prüfen: Absicherungen wie eine Risikolebensversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen die Sicherheit für Kreditnehmer und deren Familien.
  • Flexibilität einplanen: Sondertilgungsmöglichkeiten, Ratenpausen oder Tilgungsanpassungen können im Kreditvertrag verankert werden und bieten Spielraum bei unerwarteten Entwicklungen.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz als Einflussfaktoren auf die Finanzierung

Nachhaltige Kriterien gewinnen zunehmend an Bedeutung – nicht nur beim Bauen, sondern auch bei der Finanzierung. Banken und Förderinstitute gewichten die Energieeffizienz eines Gebäudes mittlerweile stärker. Neubauten mit KfW-40-Standard oder Gebäudesanierungen hin zu einem Effizienzhaus werden bevorzugt finanziert oder erhalten attraktive Förderkonditionen.

Der Trend zu grüner Immobilienfinanzierung wächst. Einige Banken bieten inzwischen spezielle « Green Bonds » oder vergünstigte Zinssätze für ökologisch nachhaltige Objekte an. Wer zukunftsfähig investieren möchte, sollte diesen Aspekt in die Finanzierung mit einbeziehen.

Zukunftsausblick: Wie entwickelt sich die Immobilienfinanzierung weiter?

Die kommenden Monate und Jahre werden weiterhin von Unsicherheit geprägt sein. Inflation, geopolitische Konflikte und die Energiepreise bleiben entscheidende Einflussfaktoren. Dennoch gilt: Der Bedarf an Wohnraum bleibt hoch, besonders in Ballungsräumen. Das macht die Immobilie auch 2024 zu einer attraktiven Anlageform – vorausgesetzt, die Finanzierung ist nachhaltig gestaltet.

Je professioneller und langfristiger eine Finanzierung geplant wird, desto stabiler ist sie gegenüber Schwankungen. Wer die genannten Strategien berücksichtigt, realistische Erwartungen hinsichtlich Zinsen und Tilgung hat und mögliche Risiken absichert, kann auch 2024 erfolgreich den Schritt in die eigenen vier Wände wagen.

Ob zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage – eine durchdachte Immobilienfinanzierung ist und bleibt der Schlüssel zum Wohneigentum. Es lohnt sich, Zeit in Planung, Beratung und Vergleich zu investieren, um die besten Konditionen am Markt zu finden.